FAQ

Die Beantwortung dieser Frage kann sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, was Ihre Stakeholder (englisch für „Anspruchsgruppen“) von Ihnen erwarten. Dies systematisch in Erfahrung zu bringen ist ein wichtige Übung und beginnt mit der Identifikation und Bewertung der unternehmensindividuellen Stakeholdergruppen hinsichtlich ihres Einflusses.

Die Stakeholder eines Unternehmens lassen sich in folgende Hauptkategorien (intern und extern) einteilen:

  1. Mitarbeiter: Angestellte und Führungskräfte, deren Engagement entscheidend für den Erfolg ist.
  2. Kunden: Personen oder Organisationen, die Produkte oder Dienstleistungen kaufen und deren Bedürfnisse wichtig sind.
  3. Aktionäre und Investoren: Anteilseigner, die an der finanziellen Performance interessiert sind.
  4. Lieferanten: Unternehmen, die Materialien oder Dienstleistungen liefern, wichtig für Qualität und Verfügbarkeit.
  5. Kreditgeber: Banken und Finanzinstitute, die Kredite gewähren und an der Rückzahlungsfähigkeit interessiert sind.
  6. Regulierungsbehörden: Behörden, die Vorschriften erlassen, die das Unternehmen einhalten muss.
  7. Gemeinschaft und Gesellschaft: Lokale Gemeinschaften, die von den Unternehmensaktivitäten betroffen sind.
  8. Nichtregierungsorganisationen (NGOs): Organisationen, die soziale und Umweltfragen ansprechen.
  9. Medien: Journalisten, die die öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens beeinflussen.
  10. Wettbewerber: Andere Unternehmen, die ähnliche Produkte anbieten und den Markt beeinflussen.

Die Identifizierung und das Verständnis dieser Stakeholder sind entscheidend für die Entwicklung erfolgreicher Unternehmensstrategien. Hieran schließt sich in der Regel die Frage an, wie Stakeholder eingebunden werden können, um deren Interessen ausreichend zu berücksichtigen. Details zu möglichen Formaten finden Sie in der nächste FAQ.

Es gibt verschiedene Formate zur Einbindung von Stakeholdern:

  1. Workshops: Interaktive Sitzungen zur gemeinsamen Problemlösung.
  2. Umfragen: Anonyme Erhebungen zur Meinungsbildung.
  3. Interviews: Einzelgespräche für tiefere Einblicke.
  4. Runde Tische: Offene Diskussionen zu spezifischen Themen.
  5. Öffentliche Anhörungen: Formelle Veranstaltungen zur Meinungsäußerung.
  6. Online-Plattformen: Digitale Tools für Feedback und Diskussion.
  7. Informationsveranstaltungen: Präsentationen zur Unternehmensinformation.
  8. Konsultationsprozesse: Strukturierte Einbeziehung in Entscheidungsfindungen.
  9. Partnerschaften: Langfristige Kooperationen zur Zielverwirklichung.
  10. Soziale Medien: Nutzung von Plattformen für Dialog und Engagement.

Diese Formate können je nach Ziel und Stakeholder-Gruppe angepasst werden, um eine effektive Einbindung zu gewährleisten. In der Regel nutzt man nur einzelne Formate zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Sprechen Sie uns gerne hierzu an.

Das systematische Auseinandersetzen mit dem breitgefächerten Thema Nachhaltikeit  in seinen drei Dimensionen E (Environment, Umwelt), S (Social, Soziales) und G (Governance, Unternehmensführung) wird für die Zukunftssicherung in einer sich dynamisch verändernden Welt immer wichtiger.

Hier ist eine Liste von Themen, bei denen Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen kann:

  1. Wettbewerbsvorteil: Abhebung von Wettbewerbern und positives Markenimage.
  2. Kosteneinsparungen: Effiziente Ressourcennutzung senkt Betriebskosten.
  3. Risikomanagement: Bessere Vorbereitung auf regulatorische Änderungen und Umweltkrisen.
  4. Zugang zu neuen Märkten: Erschließung umweltbewusster Kunden.
  5. Mitarbeiterbindung: Höhere Zufriedenheit und Anziehung talentierter Mitarbeiter.
  6. Investoreninteresse: Erhöhtes Interesse von Investoren, die auf ESG-Kriterien achten.
  7. Innovation: Förderung kreativer Lösungen und neuer Produkte.
  8. Langfristige Rentabilität: Bessere Anpassungsfähigkeit an Marktveränderungen.
  9. Kundenloyalität: Bevorzugung nachhaltiger Marken durch Verbraucher.
  10. Positive gesellschaftliche Auswirkungen: Verbesserung von Gesellschaft und Umwelt.

Inwiefern diese Themen auch für Ihr Unternehmen eine Rolle spielen und wie Sie hieraus entstehende Chancen und Risiken nutzen ist Teil des strategischen Analyse- und Bewertungs-Prozesses. Sprechen Sie uns gerne dazu an.

Als mittelständisches Unternehmen (KMU) müssen Sie verschiedene Berichtspflichten beachten, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Unternehmensberichterstattung. Diese Pflichten können je nach Land, Branche und Unternehmensgröße variieren und umfassen mit Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit z.B.

  • ESRS (European Sustainability Reporting Standards): Ab 2024 müssen Unternehmen, die unter die EU-Taxonomie fallen, umfassende Nachhaltigkeitsberichte gemäß den ESRS erstellen. Dies betrifft auch KMUs, die in bestimmten Sektoren tätig sind oder bestimmte Umsatzgrenzen überschreiten.
  • Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG): Ab 2023 müssen Unternehmen, die in Deutschland ansässig sind und eine bestimmte Größe überschreiten, sicherstellen, dass sie menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten einhalten. Dies erfordert eine Risikoanalyse und die Berichterstattung über Maßnahmen zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen.

Grundsätzlich ist es, dass Mittelständler sich über die spezifischen Berichtspflichten informieren und sicherstellen, dass sie diese einhalten.

Eine frühzeitige Planung und die Implementierung eines strukturierten Berichterstattungsprozesses können helfen, die Anforderungen effizient zu erfüllen und mögliche Risiken zu minimieren. Es kann auch ratsam sein, rechtlichen Rat oder Unterstützung von Fachleutenin Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden.

Die EU-Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem, das Unternehmen und wirtschaftliche Aktivitäten identifiziert, die als nachhaltig gelten. Sie zielt darauf ab, Investoren und Unternehmen zu helfen, nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten zu identifizieren und zu fördern.

Unter die Taxonomie fallen folgende Unternehmen:

  • Große Unternehmen: Unternehmen, die zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen:
    • Mehr als 250 Mitarbeiter.
    • Mehr als 50 Millionen Euro Umsatz pro Jahr.
    • Mehr als 25 Millionen Euro Bilanzsumme.
  • Börsennotierte Unternehmen: Alle Unternehmen, die an einem regulierten Markt innerhalb der EU notiert sind, unabhängig von ihrer Größe.
  • Finanzinstitute: Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister, die in der EU tätig sind und nachhaltige Investitionen fördern oder verwalten.
  • Kleinere Unternehmen: Kleinere Unternehmen können ebenfalls unter die Taxonomie fallen, wenn sie sich freiwillig dazu entscheiden, ihre Aktivitäten als nachhaltig zu klassifizieren.

Es gibt Übergangsregelungen, die die Berichterstattungspflichten erleichtern helfen. Sprechen Sie uns gerne hierauf an.

Ja, Nachhaltigkeit ist auch für kleine Unternehmen, die von keiner Berichtspflicht betroffen sind von großer Bedeutung und zwar aus mehreren Gründen, z.B.:

  1. Wettbewerbsvorteil: Nachhaltige Praktiken können Kunden gewinnen und das Markenimage stärken.
  2. Kostenersparnis: Durch Ressourcenschonung und Prozessoptimierung können Unternehmen Kosten senken.
  3. Regulatorische Anforderungen: Zunehmende gesetzliche Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung betreffen auch KMUs.
  4. Zugang zu Finanzierung: Nachhaltige Unternehmen haben bessere Chancen auf Investitionen und Fördermittel.
  5. Mitarbeiterbindung: Ein Engagement für Nachhaltigkeit macht Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver und steigert die Mitarbeiterzufriedenheit.
  6. Risikomanagement: Nachhaltige Praktiken helfen, Risiken zu identifizieren und die langfristige Stabilität des Unternehmens zu sichern.

Daneben kann auch der Wunsch wichtiger B2B-Kunden nach mehr Transparenz in ihrer Lieferkette dafür sorgen, dass Sie als Teil dieser Lieferkette ausgewählte Nachhaltigkeits-Indikatoren (KPIs) erfassen und berichten müssen, um den Kunden nicht zu verlieren.

Insgesamt kann die Integration von Nachhaltigkeit KMUs also nicht nur wettbewerbsfähiger machen, sondern auch noch zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen. Dies wiederum können Sie extern und intern als positives Thema kommunizieren.

Viele gute Gründe also, um sich mit Nachhaltigkeit zu befassen. Und definitiv mehr als nur eine „die Erfüllung einer Pflicht“.

Die für Ihr Unternehmen wichtigen Nachhaltigkeitsthemen können vor allem durch den Einsatz der beiden Methoden

  • Stakeholder-Analyse und
  • Wesentlichkeitsanalyse

identifiziert werden.

Die  Stakeholder-Analyse umfasst neben der Identifikation der relevanten Stakeholder Ihres Unternehmens (z.B. Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Investoren, Gemeinschaften und Regulierungsbehörden) auch die Einbindung selbiger (z.B. über Befragungen, Workshops, Beiräte etc.).

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse wird eine Themenliste potenzieller Nachhaltigkeitsthemen erstellt und hinsichtlich deren Relevanz für Ihr Unternehmen und Ihre Stakeholder bewertet. Auf dieser Basis können die Themen dann priorisiert werden. Die grafische Darstellung kann durch eine Matrix erfolgen, die die Wichtigkeit und den Einfluss jedes Themas darstellt.

Sprechen Sie uns an. Stakeholder- und Wesentlichkeitsanalysen führen wir routiniert und in enger Abstimmung mit Ihrem Wirtschaftsprüfer den Vorgaben entsprechend durch. Auf Wunsch setzen wir auch eine von Ihnen bevorzugte ESG-Software ein.

Die Wesentlichkeitsanalyse ist ein systematischer Prozess, der Unternehmen (unabhängig von ihrer Größe) dabei hilft, die wichtigsten Themen im Bereich Nachhaltigkeit zu identifizieren und zu priorisieren. Diese Analyse ist entscheidend, um zu verstehen, welche sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte für das Unternehmen und seine Stakeholder von größter Bedeutung sind.

Sie folgt in der Regel den folgenden Schritten:

  1. Identifikation von Themen: Unternehmen identifizieren potenzielle Nachhaltigkeitsthemen, die sowohl interne als auch externe Stakeholder betreffen.
  2. Bewertung der Relevanz: Die identifizierten Themen werden hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Unternehmen und seine Stakeholder bewertet. Dies umfasst (zumindest bei berichtspflichtigen Unternehmen) sowohl die finanziellen als auch die nicht-finanziellen Auswirkungen.
  3. Stakeholder-Engagement: Die Analyse beinhaltet oft die Einbeziehung von Stakeholdern, um deren Perspektiven und Prioritäten zu verstehen.
  4. Priorisierung: Die Themen werden priorisiert, um festzustellen, welche als wesentlich gelten und in die Berichterstattung aufgenommen werden sollten.
  5. Dynamischer Prozess: Die Wesentlichkeitsanalyse ist ein fortlaufender Prozess, der regelmäßig aktualisiert werden sollte, um Veränderungen in der Geschäftsumgebung und den Erwartungen der Stakeholder Rechnung zu tragen.
  6. Transparenz: Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse sollten transparent kommuniziert werden, um das Vertrauen der Stakeholder zu stärken.

Damit hilft die Wesentlichkeitsanalyse Unternehmen, sich auf die wirklich wichtigen Themen zu konzentrieren, die für ihren langfristigen Erfolg und die nachhaltige Entwicklung entscheidend sind. Weniger wichtige Themen können auf dieser Basis mit guten Argumenten herunterpriorisiert werden. So ist der effektive Einsatz der knappen Ressourcen des Unternehmens sichergestellt.

Der Unterschied zwischen einfacher und doppelter Wesentlichkeit kann wie folgt beschrieben werden:

  • Die einfache Wesentlichkeit betrachtet nur die finanziellen Auswirkungen von Themen auf das Unternehmen und fokussiert sich darauf, welche Informationen für Investoren und finanzielle Stakeholder wichtig sind.
  • Die doppelte Wesentlichkeit hingegen berücksichtigt sowohl die finanziellen Auswirkungen auf das Unternehmen (Outside-in Perspektive) als auch die Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft (Inside-out Perspektive). Sie umfasst damit zwei Dimensionen, nämlich die finanzielle Wesentlichkeit sowie die Wesentlichkeit der Auswirkungen.Die doppelte Wesentlichkeit bietet damit eine umfassendere Sicht auf die Verantwortung von Unternehmen gegenüber Stakeholdern und der Gesellschaft.

Gerade bei kleineren, nicht-berichtspflichtigen Unternehmen, die vielleicht auch noch am Anfang ihrer „Nachhaltigkeitsreise“ stehen,  reicht unserer Erfahrung nach die einfache Nachhaltigkeits-Analyse aus, um eine erste Orientierung über die wichtigen ESG-Themen im Unternehmen zu bekommen. So kommt man in kurzer Zeit bereits zu einer ersten Nachhaltigkeits-Strategie mit der man starten kann. Sprechen Sie uns gerne hierzu an.

Das Setzen sinnvoller Ziele für Ihre wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen erfordert einen strukturierten Ansatz, der sowohl die Unternehmensstrategie als auch die Erwartungen der Stakeholder berücksichtigt. Hier sind einige Schritte, die Ihnen helfen können, effektive und messbare Ziele zu formulieren:

  1. Wesentlichkeitsthemen verstehen: Analysieren Sie die identifizierten Themen und deren Herausforderungen. Die Wesentlichkeitsanalyse ist hierfür die Basis. Denn nur für die wesentlichen Themen sollten auch Ziele in Ihre Unternehmenssteuerung mit aufgenommen werden.
  2. SMART-Kriterien anwenden: Setzen Sie spezifische, messbare, erreichbare, relevante und zeitgebundene Ziele.
  3. Stakeholder einbeziehen: Konsultieren Sie auch bei diesem Prozess relevante Stakeholder, um deren Perspektiven zu berücksichtigen.
  4. Benchmarking: Vergleichen Sie Ihre Ziele mit Best Practices in der Branche. So können Sie auch Ihr eigenes Ambitionsniveau justieren.
  5. Aktionspläne (Transitionspläne) entwickeln: Erstellen Sie detaillierte Pläne mit Verantwortlichkeiten und Zeitrahmen. Bei Langfristzielen sind dies u.a. mittel- und kurzfristige Ziele sowie konkrete Maßnahmen, die es zu erledigen gilt. Im Grunde handelt es sich um klassisches Projektmanagement.
  6. Monitoring und Reporting: Implementieren Sie ein System zur Überwachung des Fortschritts und berichten Sie transparent und regelmäßig (extern mindestens jährlich, intern auch öfter).
  7. Anpassung: Seien Sie flexibel und passen Sie Ziele und Strategien bei Bedarf an.

Diese Schritte sollten Ihnen helfen, effektive und messbare Nachhaltigkeitsziele zu formulieren. Selbstverständlich unterstützen wir Sie dabei gerne. Unsere Expertise kann helfen, Zeit zu sparen und qualitativ hochwertige, realistische Ziele zu formulieren, mit denen Sie sich vom Wettbewerb abheben können.

Ein Transitionsplan zeigt auf, dass die von Ihnen gesetzten Nachhaltigkeitsziele realistisch sind und in der Steuerung Ihres Unternehmens berücksichtigt werden. Ein Transitionsplan sollte daher folgende wesentliche Elemente enthalten:

  1. Ziele und Vision: Klare Definition der Transformationsziele und der gewünschten zukünftigen Ausrichtung.
  2. Ist-Analyse: Analyse des aktuellen Unternehmenszustands, einschließlich einer SWOT-Analyse.
  3. Stakeholder-Identifikation: Ermittlung relevanter Stakeholder und deren Bedürfnisse.
  4. Strategien und Maßnahmen: Detaillierte Strategien und spezifische Maßnahmen zur Zielerreichung.
  5. Ressourcenplanung: Einschätzung der benötigten finanziellen Mittel, Personal und Technologien.
  6. Zeitrahmen: Klarer Zeitplan mit Phasen und Meilensteinen der Transformation.
  7. Risikomanagement: Identifizierung potenzieller Risiken und Strategien zu deren Minderung.
  8. Kommunikationsplan: Plan zur transparenten Kommunikation der Transformation an Stakeholder.
  9. Monitoring und Evaluation: Mechanismen zur Fortschrittsüberwachung und Ergebnisbewertung.
  10. Anpassungsstrategien: Strategien zur Anpassung des Plans basierend auf Feedback und Veränderungen.

Diese Elemente bilden die Grundlage für einen strukturierten und effektiven Transitionsplan und dient als Grundlage für den Austausch mit wichtigen Stakeholdern (z.B. Banken). Die Formulierung ist nicht ganz trivial (z.B. beim Abgleich mit wissenschaftsbasierten Modellen). Wir unterstützen Sie selbstverständlich auch hierbei.

Um Fortschritte zur Zielerreichung zu messen, befolgen Sie diese Schritte:

  1. Klare Kennzahlen (KPIs) definieren: Legen Sie spezifische, messbare Indikatoren fest.
  2. Daten sammeln: Implementieren Sie Systeme zur regelmäßigen Datenerfassung. Dies kann mit Excel beginnen, wird in größeren Organisationen mit mehreren Standorten aber vermutlich schnell zu web-basierten ESG-Lösungen führen.
  3. Regelmäßige Überprüfung: Für die externe und interne Berichterstattung werden die KPIs regelmäßig erhoben und bewertet. Trends können aufgezeigt und Verbesserungen vorgenommen werden
  4. Berichterstattung: Erstellen Sie transparente Fortschrittsberichte.
  5. Anpassungen vornehmen: Passen Sie Strategien basierend auf den Ergebnissen an. Tun sie dies aber nicht beliebig sondern versuchen Sie die Ambition hoch zu halten. Ziehen Sie hierbei  Benchmarks von Wettbewerb und Wissenschaft heran.
  6. Langfristige Überwachung: Stellen Sie sicher, dass die Messung kontinuierlich erfolgt.

Diese Schritte sollten Ihnen helfen, den Fortschritt effektiv zu verfolgen. In der Regel ist es an dieser Stelle auch sinnvoll über den Einsatz einer ESG-Software nachzudenken. Da es zahlreiche Anbieter gibt, unterstützen wir Sie gerne bei der Auswahl passender Lösungen.

Konkrete Messgrößen (KPIs) zur Fortschrittsmessung können wie folgt aussehen:

  • Zielerreichungsrate: Prozentsatz der erreichten Ziele.
  • Anzahl der Schulungen: Teilnehmende Mitarbeiter an Schulungen.
  • CO2-Reduktion: Eingesparte Emissionen in Tonnen.
  • Mitarbeiterzufriedenheit: Durchschnittliche Bewertung aus Umfragen.
  • Kostenersparnis: Einsparungen durch Effizienzsteigerungen.
  • Umsatzwachstum: Umsatzsteigerung in nachhaltigen Bereichen.
  • Durchlaufzeiten: Zeit für Prozessabschlüsse.
  • Teilnahmequote: Prozentsatz der Mitarbeiter an Initiativen.
  • Ressourcennutzung: Verbrauch von Wasser oder Energie.
  • Abfallreduzierung: Menge des recycelten Abfalls.

Dies ist eine Auswahl an konkreten KPIs mit deren Hilfe der Fortschritt bei der Umsetzung langfristiger Nachhaltigkeitsziele quantifiziert werden kann. Daneben gibt es weitere Kennzahlen. Orientieren Sie sich bei der Auswahl der für Sie passenden KPIs an Standards der Berichterstattung (z.B. ESRS, DNK).

ESRS steht für „European Sustainability Reporting Standards“ (Europäische Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung). Sie wurden entwickelt, um Unternehmen in der EU zu helfen, ihre Nachhaltigkeitsleistungen transparent, konsistent und vergleichbar zu berichten.

Die ESRS umfassen neben sogenannten „Allgemeine Anforderungen“ in denen grundlegende Prinzipien für die Berichterstattung dargestellt sind themenspezifische Standards. Diese umfassen die drei Nachhaltigkeitsdimensionen E (Umwelt), S (Soziales) und G (Unternehmensführung) wie folgt

  • Umwelt:  Berichterstattung über Klimawandel (E1), Umweltverschmutzung (E2), Wasser- und Meeresressourcen (E3), Biologische Vielfalt und Ökosysteme (E4) und Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft (E5).
  • Soziale Belange: Informationen zu Arbeitsbedingungen, Menschenrechten, Vielfalt und Inklusion bei der Eigenen Belegschaft (S1), Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette (S2), Betroffenen Gemeinschaften (S3) und Verbrauchern und Endnutzern (S4).
  • Unternehmensführung (G1): Angaben zu Governance-Strukturen, Ethik, Compliance und Risikomanagement.

Wichtig zu erwähnen ist, dass ein Unternehmen nur zu den Themen berichten muss, die nach Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse als wesentlich (relevant) identifiziert wurden. Hierdurch verringert sich die Zahl der möglichen Themen normalerweise erheblich.

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein branchenübergreifender Transparenzstandard für die Berichterstattung unternehmerischer Nachhaltigkeitsleistungen und kann von Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Rechtsform genutzt werden. Er wurde 2011 vom Rat für Nachhaltige Entwicklung in einem Stakeholder-Prozess entwickelt und seitdem mehrfach überarbeitet (Quelle: Wikipedia).

Der DNK hat sich als Berichtsstandard gerade für Mittelständler bewährt und wird aktuell den europäschen Berichtsstandards ESRS angeglichen.

Der Einsatz von ESG-Software kann die Wesentlichkeitsanalyse und Herleitung der relevanten Themen gerade in komplexen Organisationen stark vereinfachen. Auch beim Aufbau entsprechender  Datenhaushalte sowie bei der Koordination der Maßnahmen und schließlich der Berichterstattung (teils unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Generierung von Texten aus internen Dokumenten) unterstützen moderne ESG-Softwares heutzutage immens.

Steinbeis ist neutraler Dienstleister und spricht keine Empfehlungen hinsichtlich einer spezifischen Software-Lösung aus. Wir unterstützen Sie jedoch gerne beim Auswahlprozess. Auch können wir Ihnen eine Auswahl unterschiedlicher Software-Anbieter live demonstrieren.

So finden Sie die passende ESG-Software für Ihr Unternehmen und können damit die Prozesse rund um Ihr Nachhaltigkeitsmanagement effizient gestalten.

Mit dem erfahrenen Team des Beratungszentrums Nachhaltige Transformation (Steinbeis NT) begleiten wir Sie durch den

  • Strategieprozess (Wesentlichkeitsanalyse, Stakeholder, Ziele) und die
  • Umsetzungsplanung (Maßnahmenplänen, Transitionspläne, KPIs, Verantwortlichkeiten).

Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Umsetzung selbst, die in der Regel intern stattfindet. Hier können wir das

  • Projektmanagement übernehmen,
  • regelmäßig fachliche Impulse liefern sowie beim
  • Aufbau von ESG-Datenhaushalten sowie bei
  • ESG-Expertise in Ihrer Belegschaft unterstützen.

Schließlich unterstützen wir Sie auch bei allen Fragen rund um die Berichterstattung. Sei es nach verpflichtenden Standards der ESRS oder im Rahmen von ESG-Ratings (z.B. EcoVadis) bis hin zur Kommunikation im Intranet oder auf Ihrer Website.

Als Teil des Steinbeis Verbundes mit über 1.110 Partnern sowie als Mitglied der Steinbeis Consulting Group Nachhaltigkeit mit über 10 Nachhaltigkeits-Partnern können wir unsere Expertise extrem  verbreitern und damit Ihre spezifischen Anforderungen noch besser abdecken.